Bio Äthiopien Honig

02

Okt.

Bio Äthiopien Honig

Der neue äthiopische Honig ist vollaromatisch im Geschmack mit einer herb-fruchtigen Note

 

Die Länderhonig–Reihe der GEPA ist um einen afrikanischen Honig ergänzt worden. Die private Vermarktungsorganisation Beza Mar hat schon einiges erreicht. Ihr Honig ist der erste bio-zertifizierte Honig aus Äthiopien, der nach Europa exportiert wird. Die Kleinbauern erhalten für ihren Honig im Vergleich zu anderen Imkern in der Region deutlich höhere Preise. Das Büro der 2003 gegründeten Firma befindet sich in der Hauptstadt Addis Abeba, ihre Verarbeitungsanlage ist in der Stadt Nazret, etwa 120 Kilometer südöstlich der Hauptstadt. Insgesamt arbeiten bei Beza Mar zurzeit 36 Beschäftigte, einschließlich der beiden Geschäftsführer.

 

Den Bio Honig und das Bienenwachs, das Beza Mar vermarktet, erhalten sie von insgesamt 1.700 Imkern aus schwer zugänglichen Regionen Äthiopiens. Den Bio Honig beziehen sie derzeit von vier Kooperativen sowie fünf privaten Gruppen in der Sheka-Zone. Der Transport von der Sheka-Zone zur Verarbeitungsanlage nach Nazret dauert mit dem Lkw etwa zehn Stunden. Beza Mar bezahlt den Mitgliedern einen Preis für ihren Honig, der circa 25 Prozent über dem lokalen Marktpreis liegt. Sie geben zinslose Kredite beispielsweise für den Kauf von Bienenstöcken und Schutzanzügen, die mit den nächsten Honiglieferungen verrechnet werden.

Die Handelspartner unterstützt zudem weitere Imker dabei, sich zusammenzuschließen, um ihren Honig besser vermarkten zu können. Beza Mar engagiert sich für eine engere Zusammenarbeit der Honigproduzenten und -verarbeiter und setzt sich sehr für die Stärkung des Honigsektors in Äthiopien ein.

 

Die Produzentinnen und Produzenten

Der Honig wird vor allem von den Mitgliedern der beiden Kooperativen Degele und Ganobay gewonnen, aber auch von den Imkern der privaten Gruppen. Die Kooperativen-Mitglieder leben rund um den Ort Masha in der Sheka-Zone, die für Honig in Äthiopien bekannt ist. Die Familien haben im Schnitt nur einen halben Hektar Land, auf dem sie auch Obst und Gemüse für den eigenen Bedarf anbauen. Jedes Kooperativen-Mitglied hat im Durchschnitt fünf Bienenstöcke mit einem Ertrag von 25 Kilogramm Honig pro Bienenstock und Jahr. Da der Honigpreis in den letzten Jahren stark angestiegen ist, spielt der Bio Honig eine wichtige Rolle für das Familieneinkommen. Die traditionellen Rundhäuser aus Lehm, Gras oder Schilf konnten bereits renoviert und die Schulausbildung der Kinder abgesichert werden.

Vorteile aus dem Fairen Handel

Die Kleinbauern erhalten durch den Fairen Handel die Möglichkeit, ihren hochwertigen Honig zu fairen Bedingungen nach Europa zu verkaufen und dadurch ihr Familieneinkommen zu steigern. Beza Mar fördert die ökologische Imkerei und die stärkere Einbeziehung von Frauen in die Imkerei durch die Nutzung moderner Bienenstöcke.

 

Die GEPA unterstützt Beza Mar besonders bei der Qualitätssicherung ihres Speisehonigs und Beza Mar bezahlt die Bauern direkt nach der Sammlung des Honigs. Für ihren Honig erhält Beza Mar von der GEPA einen Preis auf der Basis des von Fairtrade International (FLO) festgesetzten Mindestpreises für Bio Honig, der zurzeit für die Qualität A 2,95 US-Dollar pro Kilogramm beträgt. Dazu kommt eine Fair-Trade-Prämie von 0,20 US-Dollar pro Kilogramm Honig für Gemeinschaftsaufgaben.

Übersteigt der Marktpreis den Mindestpreis, erhält der Honig-Handelspartner den höheren Marktpreis plus Fair-Trade-Prämie. Die GEPA stärkt Beza Mar besonders dadurch, dass sie den Honig vorfinanziert. Denn nur so hat Beza Mar während der Honigernte Geld zur Verfügung, um mit den kommerziellen Zwischenhändlern mithalten zu können und den Honig zu kaufen. Die GEPA hat mit ihren Honighandelspartnern eine weitere besondere Vereinbarung getroffen: Die Imker-Kooperativen können auf Wunsch den Preis bis 30 Tage vor dem vereinbarten Liefertermin fixieren. Das heißt, bei Marktschwankungen besteht für die Genossenschaften die Möglichkeit, in Abstimmung mit der GEPA die Preise nach oben anzupassen. Diese Flexibilität ist für die Imker-Genossenschaften von sehr großer Bedeutung.