Millionen Menschen von Hunger bedroht

18

Mär.

Ernährungssicherung trotz Krieg in der Ukraine

Krieg in Ukraine wird zu Hunger weltweit führen

Infolge des Russland-Ukraine-Krieges könnte es schon bald in anderen Krisengebieten zur humanitäre Katastrohe kommen. Als Beispiel verwies die Caritas auf Syrien. Die Preise für Nahrungsmittel seien dort bereits extrem gestiegen. Das größte Problem sei die Versorgung mit Weizen, der auch in Syrien größtenteils aus der Ukraine stamme.

Auch MISEREOR warnt vor einer Hungersnot. MISEREOR-Landwirtschafts-Experte Markus Wolter: „Durch den Krieg in der Ukraine verschärft sich die Gefahr einer weltweiten Hungerkrise, da die Ukraine ein wichtiger Getreide-Exporteur ist. Steigende Nahrungsmittelpreise und der fehlende finanzielle Spielraum vieler Staaten bedrohen das Überleben von hunderten Millionen Menschen. Greenpeace und MISEREOR fordern deshalb in ihrem Positionspapier, dass Deutschland und die anderen G7-Staaten sich für eine internationale Koordination im Welternährungsrat einsetzen, um die sich verschärfende Hungerkrise anzugehen. Des Weiteren sind umgehend Maßnahmen zur Senkung des Verbrauchs von Getreide und Ölsaaten als Energieträger und Tierfutter zu prüfen, damit die Lebensmittelpreise für Grundnahrungsmittel sinken. Die globale Abhängigkeit von Lebensmittel-, Dünger-, und Energieimporten muss langfristig verringert werden. Der im Koalitionsvertrag vereinbarte Ausbau der Agrarökologie ist dazu der beste Schritt.“

"Nur wenige Tage nach Beginn des Kriegs in der Ukraine zeigt sich am Beispiel von Syrien wie unter dem Brennglas, welche drastischen Auswirkungen der Krieg auf die Ernährungssicherheit in vielen Ländern
haben wird", so der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, am Montag in Freiburg. Regionen, denen es schon vor Beginn des Kriegs schlecht ging, spürten die Preisanstiege zuerst. "Der Krieg in der
Ukraine hat dramatische Auswirkungen auf notleidende Syrerinnen und Syrer." Laut Caritas leben inzwischen neun von zehn Syrer unter der Armutsgrenze. Absehbar sei, dass die Zahl der unter- und mangelernährten Menschen nun stark ansteigen werde. Caritas international organisiert seit langem humanitäre Hilfe in Syrien und versucht, die Zivilbevölkerung seit Beginn des dortigen Krieges vor elf Jahren zu unterstützen.

MISEREOR und Greenpeace haben ein gemeinsames Positionspapier zu den Folgen des Krieges in der Ukraine auf die Welternährung und Lebensmittelpreise herausgebracht: Gefahren der russischen Invasion in der Ukraine auf die Welternährung

www.caritas-international.de

www.misereor.de