16
Jul.
Faire Woche vom 10. bis 24. September 2021
Die größte Aktionswoche des Fairen Handels in Deutschland findet in diesem Jahr unter dem Motto "Zukunft fair gestalten – #fairhandeln für Menschenrechte weltweit" zum Thema "menschenwürdige Arbeitsbedingungen und nachhaltiges Wirtschaften" statt. Die Vereinten Nationen zählen dieses zu einem der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Die Corona-Pandemie zeigt jedoch in erschreckender Deutlichkeit, dass es weltweit um die Arbeitsbedingungen nicht gut bestellt ist. Mit dem Thema wollen wir zeigen, wie eine menschenwürdige und zukunftsfähige Wirtschaft gestaltet werden kann und was der Faire Handel durch den Aufbau nachhaltiger Strukturen seit 50 Jahren zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen beiträgt.
Die diesjährige Auftaktveranstaltung findet digital statt:
Donnerstag, 9. September 2021, von 15 bis 17 Uhr
Weltweit leiden Millionen Menschen unter prekären Arbeitsverhältnissen, ausbeuterischer Kinderarbeit und moderner Sklaverei - sogar in Europa. Die Corona-Pandemie führt uns eindrücklich vor Augen, dass auch in Deutschland Jobs bei Paketzustellerdiensten oder in Schlachthöfen an Ausbeutung grenzen und viele Beschäftigte in sozialen Berufen nicht die Wertschätzung bekommen, die sie verdienen. Die Gründe dafür sind vielfältig - u. a. ungleiche Machtverhältnisse in internationalen Lieferketten, Armut und vermeintliche Rechtlosigkeit vieler Migrant*innen sowie unser Konsumverhalten, weil niedrige Preise wichtiger sind als saubere und faire Produktionsbedingungen.
Die Internationale Arbeitsorganisation bezeichnet menschenwürdige Arbeit als einen entscheidenden Faktor für die Bekämpfung der Armut und für eine gerechte Gestaltung der Globalisierung. Der Faire Handel setzt seit 50 Jahren genau hier an: Er stellt den Menschen in den Mittelpunkt des Wirtschaftens und trägt mit höheren Erlösen für die Produzent*innen, sicheren Arbeitsbedingungen, Geschlechtergerechtigkeit und vielen weiteren Instrumenten zu einer gerechteren Zukunft bei.
Zum Auftakt der 20. Fairen Woche wollen wir schauen, welchen konkreten Beitrag der Faire Handel zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und nachhaltigem Wirtschaften leistet, wie sich die Fair-Handels-Bewegung ihren Beitrag zu einer fairen Zukunft für alle vorstellt, welchen Herausforderungen der Faire Handel in den nächsten Jahren gegenübersteht und wie die konkrete Unterstützung der Produzent*innen in Zeiten von Corona aussieht.
Im Gespräch:
Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des Forum Fairer Handel e.V.
Dr. Bettina v. Reden, Leiterin Politik und Entwicklung sowie internationale Projektpartnerschaften bei Fairtrade Deutschland.
Wie es um menschenwürdige Arbeitsbedingungen weltweit bestellt ist, erfahren Sie von Frank Zach, DGB- Bundesvorstand, Abteilung Internationale und europäische Gewerkschaftspolitik.
Zudem werden verschiedene Akteur*innen der Fair-Handels-Bewegung in einem Video-Medley ihre Vorstellungen einer fairen Zukunft für alle darlegen.
Im Gespräch mit Handelspartnern aus dem Globalen Süden werden wir erörtern, vor welchen Herausforderungen diese durch Klimawandel und Corona stehen, und wie wichtig ein „Living Income“ für die Einhaltung der Menschenrechte ist.
Mit Lisa Kirfel-Rühle, stellvertretende Referatsleiterin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), werden wir näher betrachten, wie wichtig die Corona-Soforthilfen für die Handelspartner im Globalen Süden waren und welche weiteren Mechanismen aus der Fair-Handels-Bewegung den Handelspartnern in dieser schwierigen Zeit geholfen haben.
Moderation: Alexander Thamm
Anmeldung: AuftaktFW@forum-fairer-handel.de