14
Mai.
GEPA zieht Jahresbilanz
Verbraucher*innen kauften 2023 für 103 Millionen Euro GEPA-Produkte / Investition in Nachhaltigkeit auch in unsicheren Zeiten
Gerechtigkeit als zentraler Wert bleibt auch trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds das Kernanliegen des Fair Handelsunternehmens GEPA. Die zuletzt hohen Rohstoffpreise bei Kaffee und Kakao, die Auswirkungen von Ukraine-Krieg, Klimakrise und eines zurückhaltenden Konsumverhaltens stellen sowohl die GEPA-Partner im Globalen Süden als auch die GEPA selbst vor entsprechende Herausforderungen. Im Livestream hat die Fair Handels-Pionierin jetzt im Rahmen ihrer Jahrespressekonferenz über das abgeschlossene Wirtschaftsjahr 2023 berichtet und auch einen Ausblick auf die Maßnahmen für das aktuelle Jahr gegeben.
Investition auch in unberechenbaren Zeiten
Arianny_Holguin_COOPROAGRO, Foto: GEPA – The Fair Trade Company
Auch das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2023 war von den weltwirtschaftlichen Krisen beeinflusst. Die GEPA hat sich dennoch behauptet und einen Großhandelsumsatz von 76,4 Millionen Euro erreicht, ein Minus von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Wir hören aber auch in schwierigen Zeiten nicht auf, in Nachhaltigkeit zu investieren“, erklärte der Kaufmännische Geschäftsführer Matthias Kroth. „Dazu gehört der Relaunch der Marke GEPA und die Ausstattung des GEPA-Daches mit einer Photovoltaik-Anlage für einen Teil der zukünftigen Stromversorgung, etwa von Elektroautos und E-Bikes“.
Für die ersten vier Monate 2024 zeichnet sich unterm Strich eine vorsichtige Aufwärtsentwicklung der Umsätze ab. Verbraucher*innen kauften für rund 103 Millionen Euro (Umsatz zu Endverbrauchspreisen) z.B. Kaffee, Schokolade, Tee, Honig und Handwerksartikel ein.
Weniger egal im Regal
Im Rahmen ihrer diesjährigen Markenkampagne mit dem Motto „Du hast es in der Hand“ macht die GEPA deutlich, wie alle gemeinsam positive Veränderungen bewirken können. „Weniger egal im Regal, das geht nur fairer, klimagerechter und nachhaltiger“, erklärte GEPA-Geschäftsführer Marke und Vertrieb, Peter Schaumberger. „Viele Verbraucher*innen sowie hunderttausende Engagierte, etwa in den Weltläden, zeigen auch in schwierigen Zeiten, dass ihnen nicht egal ist, was im Regal steht“, sagte Peter Schaumberger. „Wir möchten mit unserer Kampagne noch mehr Menschen und jüngere Zielgruppen erreichen und auf die Bedeutung von Gerechtigkeit und bewusstem Genuss hinweisen“.
Neues Schokoriegel-Sortiment mit Haltung
Kampagnenmotiv „Will es die Welt nicht regeln…“, Foto: GEPA – The Fair Trade Company
Zum Marken-Relaunch hat die GEPA ihr Schokoriegel-Sortiment neu aufgelegt. Es wendet sich in zwölf Sorten mit attraktiven Geschmacksrichtungen wie „caramel crunch fairness“ auch an jüngere Konsument*innen. „Das Design ist nicht nur modernisiert, sondern wir verbinden damit auch Genuss mit Haltung“, sagte GEPA-Sortimentsmanagerin Lebensmittel Alexandra Bleuel. „Unsere wertvollste Zutat? Gerechtigkeit.“, heißt so auch die Aufschrift auf den hochwertigen Bio-Riegeln“. Schritt für Schritt werden die weiteren Produktlinien der GEPA ebenfalls relauncht.
Fairer, klimagerechter, nachhaltiger – Klimakrise bekämpfen
Von der Kakaobohne bis zum Riegel lässt sich die Lieferkette transparent zurückverfolgen. Die GEPA bezieht ihren hochwertigen, zu 100 Prozent biologisch angebauten Kakao von langjährigen Handelspartnern, z.B. COOPROAGRO aus der Dominikanischen Republik, CECAQ-11 aus São Tomé und El Ceibo aus Bolivien. Neun der zwölf Riegel tragen das Naturland- oder Naturland Fair-Siegel.
„Vor allem bei Kakao zeigt sich derzeit: Die Rohware wird knapper, das ist auch durch den Klimawandel beeinflusst“, sagte Andrea Fütterer, Leiterin Grundsatz und Politik. Durch Monokulturen, Pilzkrankheiten, zu viel oder zu wenig Regen hat sich das Angebot auf dem Weltmarkt verringert und gleichzeitig sind die Preise an der Kakaobörse explodiert. Kakaobäuer*innen profitieren davon in herkömmlichen Handelsstrukturen häufig nicht. „Das belegt, dass das Konzept der Klimagerechtigkeit entscheidend für die Zukunft vieler Kleinbäuer*innen weltweit ist“, so Andrea Fütterer. „Wir unterstützen daher unsere Partnerorganisationen im Globalen Süden bei der Anpassung an die Klimakrise, etwa durch die Förderung von Bio-Anbau und Agroforstwirtschaft, Klimaschutz- und Aufforstungsprojekte, z.B. durch den GEPA-Handelspartnerfonds“.
Hintergrund
Wirtschaftliche Entwicklung Geschäftsjahr 2023
Vertriebsbereiche
Der Vertrieb Weltläden/Aktionsgruppen war mit einem Umsatz von 18,5 Mio. Euro im Vergleich zu Vorjahr stabil (minus
0,6 Prozent).
Rückgänge von rund 7 Prozent auf 31,5 Mio. Euro verzeichnete der Vertrieb Lebensmittel-, Bio- und Naturkosthandel.
Im Vertrieb Außer-Haus-Service (z.B. Firmenkantinen oder Bildungseinrichtungen) ist der Umsatz im letzten Jahr auf 8,2 Mio. Euro gewachsen (plus 18,4 Prozent).
Der Onlineshop für Endkund*innen konnte seinen Umsatz in etwa halten (2,9 Mio. Euro, minus 0,8 Prozent).
Der Umsatz im Bereich Ausland/Verarbeiter sank um 3,2 Prozent auf 15,3 Mio. Euro.
Produktgruppen:
Der Kaffeeumsatz verzeichnete einen Rückgang um 3,9 Prozent auf 33,6 Mio. Euro. Der Umsatz mit Schokolade sank um 1,7 Prozent auf 19,5 Mio. Euro. Der Bereich „Sonstige Lebensmittel“ ist im Vergleich zum Vorjahr mit einem Umsatz von 21,7 Mio. Euro gleichgeblieben. Der Umsatz von Handwerksartikeln ging um
1,1 Prozent zurück auf 1,6 Mio. Euro.
Titelfoto: GEPA – The Fair Trade Company / A. Fischer